Viele beschäftigt das Thema Urlaub in der Schwangerschaft. Sollte man überhaupt noch fliegen oder lieber 9 Monate damit warten. Wobei... da fängt es ja schon an. Sollte man mit einem kleinen Baby fliegen? -Also nichts wie weg. Natürlich nur wenn man sich gut fühlt und man nicht schon in der 28 Woche ist, denn viele Fluggesellschaften verlangen dann ein Attest vom Arzt oder nehmen einen nicht mehr mit.
Es gibt auch Leute, die nie in den Urlaub fliegen und nie weit weg waren, dann wird man jetzt erst recht nicht das Bedürfnis danach haben, aber ich spreche mal von denen, die immer viel verreisen und sich jetzt unsicher sind. Genauso wie ich es war.
Aber Thailand? Gibt es da nicht viele ansteckende Krankheiten, gegen die man sich nicht impfen lassen kann?
Klar, Malaria, Dengue-Fieber, Zika-Virus. Gegen all dieses kann man sich nicht impfen lassen bzw. in der Schwangerschaft kann man bei Malaria einiges nicht einnehmen.
Nichts desto trotz sollte man sich nicht verrückt machen lassen. In der Trockenzeit sind viel weniger Mücken unterwegs und es gibt auch Mückenspray mit dem man vorsorgen kann. Stundenlange Spaziergänge in den Regenwäldern sind auch keine besonders gute Idee, aber dazu hat man bei der Wärme und einem dicken Bauch ohnehin keine Lust bzw. keine Puste. Mit dem Rucksack als Backpacker braucht man in Thailand auch nicht unterwegs sein. Irgendwie hält sich dieses Vorurteil hartnäckig in den Köpfen der Leute. Die Infrastruktur ist gut und voll auf den Tourismus eingestellt. Mit dem Koffer kommt man gut klar und der Rücken wird es einem danken.
Wenn man ein paar Dinge beachtet, sollte es also kein Problem sein als Schwangere nach Thailand zu reisen.
Man hat sogar ein paar Vorteile. Bei den Fluggesellschaften bekommt man einfacher bessere Plätze und bei der Einreise in Thailand z.B. durften wir uns in die kurze Reihe für Leute mit Behinderung, kleinen Kindern oder eben für Schwangere anstellen. Ich schätze, das hat uns eine Zeitersparnis von mind. 1 Stunde gebracht.
Allgemein fand ich die Thais sehr hilfsbereit schwangeren gegenüber. Nicht besonders aufdringlich, sondern einfach respektvoll.
Auf mein Brötchen mit Fleischsalat musste ich leider verzichten und deshalb fiel das Frühstück meistens eher süß aus, was mir irgendwann zum Hals raushing, aber bei dem Gedanken an Eier, Fleisch oder Anderem verging mir hier noch mehr der Appetit. Zum Glück gibt es viele vegetarische Gerichte und die Hauptmahlzeiten waren vorzüglich. Fast genauso schlimm wie der fehlende Fleischsalat war allerdings, dass es kein alkoholfreies Bier gab. Und was soll man bitte in einer Bar trinken, wenn man schon keine 2 Liter Cola in sich hineinschütten darf, keine Limonaden mit Zucker will und alle Fruchtcocktails durch hat. Das hat echt genervt, denn ich bin leidenschaftliche Biertrinkerin. Das Portmonee hat es uns gedankt, denn meistens habe ich für ein paar Cent Wasser getrunken.
Allgemein sollte man aber natürlich etwas vorsichtig sein wo und was man isst. Auf eine schöne Lebensmittelvergiftung kann jeder gut verzichten. Mein Schweinemagen hat auf jeden Fall gut durchgehalten und klein „Alois“ auch. Den Arbeitstitel haben wir meiner Freundin zu verdanken. 😄 Unterschätzt habe ich ein wenig die Sonne und die Wärme. Normalerweise bin ich sehr unempfindlich was das angeht, aber an einem richtig heißen Tag hatte ich mit einem Sonnenstich zu kämpfen, danach war ich vorsichtiger und bin nie ohne Kopfbedeckung raus.
Der zweite Wermutstropfen war leider mein Rücken. Nach einem kleinen verschluckungs Hustenanfall und einer dummen Bewegung, gabs plötzlich einen steckenden Schmerz im Rücken. Zuerst wusste ich nicht ob ich über diese, eigentlich amüsante Situation lachen oder weinen sollte. 3 Tage konnte ich mich so gut wie gar nicht bewegen. Liegen war ok, gehen konnte ich nur gebückt und sitzen ging gar nicht. Und was soll man da schon groß unternehmen, als doch eine Schmerztablette nehmen und ein Wärmepflaster zu benutzen, was eigentlich nicht in der Schwangerschaft empfohlen wird. Aber besser als sich eine Spritze in den Rücken jagen zu lassen. Beides hat ein wenig geholfen, so dass ich mich zumindest wieder aufrecht bewegen konnte. Ich hoffe ich werde es bald wieder los, denn auf Rückenschmerzen habe ich gar kein Bock und so lange es geht, wollte ich mich weiterhin sportlich betätigen.
Es war jedenfalls eine wundervolle Zeit zu zweit, die letzte in den nächsten Jahren. Ein Kind hindert uns nicht am Reisen, aber es mischt die Karten neu und man hat immer jemanden an seiner Seite auf den man aufpassen muss. Es wird sicherlich schön, aber eben anders schön.
Mut haben uns die vielen europäischen Familien mit kleinen Kindern gemacht. Ich würde sogar sagen, dass wir überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern gesehen haben. Die Thais lieben kleine Kinder und es war schön mit anzusehen, wie hilfsbereit und freundlich sie gegenüber Familien sind.